Dorfgemeinschaft
Wallenhausen e.V.

Die 1474 erstmals genannte Mühle zu Wallenhausen war Lehen der Markgrafschaft Burgau. Hierbei handelte es sich um die Moosmühle auf dem heutigen Grundstück Flst. 28/5 auf der Ostseite des ursprünglichen Osterbaches (heute Anliegergraben) im Eigentum von HsNr. 24 (alt) = „Webermoosmüller“. Ein mächtiger Damm als Talsperre ließ das Wasser aufstauen, so dass die Moosmühle aus dem „königlichen Wayher“ stets betrieben werden konnte. Die Vorfahren von Ruf Leonhard haben ihren Hausnamen „Webermoosmüller“ bei der Übersiedlung auf Haus Nr. 11 beibehalten.1

Die im Jahr 1750 von Kolleffel erwähnte Mahlmühle liegt am heutigen Osterbach. Im Jahr 1664 kam ein Kaspar Nenning auf dieses Mühlgut und heiratete eine Frau Kobold aus dem Schwarzwald.1

Lieblich zwischen Wiesen und Wäldern eingebettet, kann man wohl als eine der ältesten unseres Landkreises bezeichnen. Neun Generationen wirtschafteten seit über 300 Jahren in guten und schlechten Zeiten an der Mühle und versorgten mit Ihrem Erzeugnis das gesamte Osterbachtal.

 

Mühle um 1910

Mehrere Mal wurde die Mühle umgebaut. So wurde im Jahre 1810 durch Josef Nenning das Wohn- und Mühlengebäude vollständig umgebaut. 

Eine weitere für damalige Verhältnisse große Modernisierung erfolgt im Jahre 1900. Es wurde seinerzeit ein neues Triebwerk, mit oberschlächtigem Wasserrad eingebaut. 1926 wurden drei neue Walzenstühle und Planrichter installiert. 

Nach dem zweiten Weltkrieg sah sich Franz Josef Nenning gezwungen, das Mühlengebäude aus Platzraumnotgründen zu vergrößern und zwar um einen weiteren Stock, so dass sich heute das Mühlengebäude mit drei Stockwerken zeigt.2

Die Eigentümerin Frau Barbara Nenning sagte einmal:

 „ Es war eine schöne aber auch anstrengende Zeit hier auf der Mühle“.3

Die Mühle war immer schon ein beliebter Treffpunkt gewesen. So sind die Musiker nach dem Neujahr anspielen gerne eingekehrt und das schon über 40 Jahre hinweg. Die Faschingswagen hat man hier aufbereitet und untergestellt. Bei etlichen Hochzeiten wurden immer wieder die Entführungen auf dem Gut mit einigen Flaschen Wein gefeiert. Heute noch wird an diesem schönen und gemütlichen Ort das alljährliche Weinfest abgehalten. Auch der Gesangsverein nutzt hier die Räumlichkeiten für Ihre Feste. So mancher Wallenhausener hat schöne Erinnerungen an die abgehaltenen Feste und kam mit leichter Schlagseite nach Hause.4

Die Mühle um 1936
Die Mühle um 1980

Quellennachweise:

1  Burkhart, Hans, 1988, „Geschichte der Stadt Weißenhorn und ihrer Stadtteile“.  Mareis Druck GmbH, Weißenhorn

2  Neu-Ulmer Zeitung vom 12 Oktober 1956.

3  Bei den Ereignissen selbst anwesend.