Dorfgemeinschaft
Wallenhausen e.V.

Bodendenkmäler

Im Nordosten der Gemarkung Wallenhausen findet man eine interessante Burgstelle. Der südliche Teil ist eine ziemlich kegelförmig-ovale Erhebung, die den „Berchfrit“ getragen haben mag: 8 mal 8 mal 4 Meter. Die schmale Seite ist gegen Westen: Steilabfall 25 Meter. Am Fuße dieses Kegels ist ein größerer Platz für Vorbefestigung, Burggebäude mit einem deutlichen Graben gegen den allmählichen Berghang im Osten.2

Heute führen gepflegte Wege mit Kreuzwegstationen zu dem Bergkegel. Dort befindet sich ein gekreuzigter Heiland, darunter eine Tafel: „Beim letzten Gericht, Herr, verstoß mich nicht“. Im Volksmund ist deshalb der Name Kreuzberg üblich. Beim Anstieg der Straße von Wallenhausen nach Waldstetten ist in den Flurkarten ein „Schlossberg“ eingetragen; dabei auch ein „Baumgarten“. Obertägig ist von einer Schlossanlage nichts festzustellen.1

Eine Schanze findet man von der Kirche Wallenhausen in südöstlicher Richtung im gemeindefreien Gebiet und Gemarkung Stoffenrieder Forst – Waldabteilung „Erdbeerberg“. Diese Schanze mit Wall und Graben misst nur 16 mal 16 Meter und weicht um 20 Grad von der Nordrichtung nach Westen ab. Dortige Versuchsgrabungen stammen von Professor Dr. Faas.2

Der Osterbach-Damm, 170 Meter lang und 19 Meter breit, trennt das einst „königliche“ Weihergebiet im Süden von der nördlichen privaten „Aufertweid“.1

Bodenfunde

„Der I. kgl. Landgerichts-Assessor Prasser zu Roggenburg hat eine Kiste, worin  sich Fragmente von wenigstens sechs verschiedenen Urnen-Formen, echte römische Ziegel- und Backsteine aus einem feinen, und fleißig  bearbeiteten, im Anschnitte wie poliert aussehenden, hochrot gebranntem Ton, worauf Urnen standen, durch bituminöse Verbindungen sehr fest und glänzend gewordene Kohlen, oxidiertes Eisen, und darunter ein mehr als ein Schuh langes abgebrochenes Stück eines breiten Schwertes, auch Menschen- und Tiergebeine befanden, an das Antiquarium in Augsburg eingesendet.“ Diese Funde stammen aus dem hügeligen Baum- und Grasgarten vor dem Haus des Matthias Kleber in der heutigen Oberdorfstraße 7, Flst. 45 a.1

Die  oben  erwähnten  „echten römischen Ziegel- und Backsteine“ usw. sind wohl identisch mit den nach Raiser ODK III S. 92/93   erwähnten   „Ziegelsteinen  mit  Legions- und Kohorten stempeln“.1

Ein weiterer Hügel sei auf Flst. 39 vor dem Hause des Joseph Kalbrecht, heute Habsburger Straße 22, vermutlich mit gleichem Inhalt gewesen.1

Naturdenkmal

Im Nordwesten der Gemarkung Wallenhausen wurde der Ölberg, auch Schmetterlingsberg genannt, mit seinen sieben Terrassen, als flächenhaftes Naturdenkmal unter Schutz gestellt.  

(Veröffentlicht in der Neu-Ulmer Zeitung Nr. 265 am 17.11.1982)

Quellennachweise:

1  Burkhart, Hans, 1988, „Geschichte der Stadt Weißenhorn und ihrer Stadtteile“.  Mareis Druck GmbH, Weißenhorn

2  Landlehrergruppe Raunersthofen: Auf schwäbischen Boden – Beiträge zur Heimatgeschichte; Günzburger Druckereigesellschaft m.b.H. 

   Günzburg, 1921.

3  Raiser, Dr. von: Antiquarische Reise von Augusta nach Viaca, Augsburg 1829 und: Beiträge für Kunst und Altertum im Oberdonau-Kreis.  

   Eine Zugabe zum Kreis-Intelligenz-Blatt vom Jahre 1830. Augsburg, gedruckt in der Rösl`schen Buchdruckerei

4  Habel, Dr. Heinrich: Stadt- und Landkreis Neu-Ulm, Deutscher Kunstverlag München,1966.